Solidarität muss praktisch werden – Machen wir Nachbarschaftshilfe
Lange haben wir es nicht gespürt. Nun ist es da. Das Coronavirus. Einige haben schon lange gebunkert und können wohl 3 Monate zuhause überleben. Andere haben es sehr locker genommen und haben erst nach der Medienkonferenz des Bundesrates vom 13. März die Regale leer gekauft.
Seit heute gilt noch stärker: Die Übertragungen des Virus müssen zurück gehen. Dies schaffen wir anscheinend nur, wenn soziale Kontakte aufs Minimum reduziert werden und vor allem Risikogruppen, wie Menschen über 65 Jahre, mit Immunerkrankungen, etc., sollten nicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen und so die Öffentlichkeit meiden.
Anstatt jetzt die Läden leer zu kaufen und nur auf sich selbst zu schauen, brauchen wir Solidarität. Und zwar mit jenen, die momentan nicht rausgehen sollten. Deshalb müssen wir eine starke Nachbarschaftshilfe organisieren.
Bajour.ch hat es in Basel vorgemacht und eine Facebookgruppe für Basel gegründet, in welcher Menschen sich melden können, wenn sie Zeit haben, Einkäufe für andere zu erledigen oder andere notwendige Alltagsaufgaben zu übernehmen. Schnell hat sich diese Idee ausgebreitet. Ein paar Menschen aus dem linken SP-Lager nutzen ihre Organizing-Fähigkeiten und -Tools, um schnell auf der Plattform www.hilf-jetzt.ch sämtliche Gruppen zu erfassen und Doppelspurigkeit zu vermeiden. Damit die Angebote einheitlich sind und die Helfer*innen von bestehendem Wissen profitieren können, gibt es da auch eine Anleitung, wie erst Schritte getätigt werden können.
Konkret heisst das jetzt, dass in verschiedenen Städten und Gemeinden Gruppen entstehen, denen wir uns anschliessen können. In Städten entstehen wiederum Quartiergruppen, damit das Einzugsgebiet verkleinert werden kann und das Ganze übersichtlicher wird.
Da die ganze Idee momentan im Internet auf Facebook und in WhatsApp-Gruppen abläuft, ist die Wahrscheinlichkeit noch ziemlich klein, dass wir damit viele Menschen über 65 erreichen. Als nächsten Schritt müssen wir uns in unserer Gruppe organisieren, Flyer drucken (dazu mehr unten) und diese an möglichst alle Haustüren kleben, damit möglichst alle Menschen davon erfahren. Zudem sollten wir andere potenzielle Helfer*innen informieren, wie sie mit uns Kontakt aufnehmen können, wenn sie mithelfen wollen. Nun da wir die Haushalte informiert haben, organisieren wir uns in Chats, um möglichst alle Anfragen zu erledigen. So können Menschen, die zu viel Anfragen erhalten, diese im Gruppenchat weitergeben. So können wir dazu beitragen, dass Menschen nicht auf der Strecke bleiben.
Wichtig ist, dass wir nach wie vor darauf achten, unsere Hände zu waschen und die Übergabe der Einkäufe zu möglichst wenig Nähe führt.
Da wir aber in der Schweiz jedoch eine Kultur vorfinden, in welcher das Annehmen von Hilfe offenbar eine grosse Schwierigkeit darstellt, brauchen wir aufmerksame Medien, die von unseren Taten berichten. So wird die Idee weiter gestreut und Menschen können dadurch hoffentlich einfacher Hilfe annehmen.
Flyer-Ideen findest du hier:
Wichtig ist, dass du erklärst, weshalb du die Hilfe anbietest und unbedingt deine Handynummer angibst, damit die Kontaktaufnahme möglichst einfach wird.