Forderungen für die Gastronomie

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie leidet auch die Gastronomie. Seit Sommer ist die Lage verzweifelter geworden. Wurden im Frühling noch harte Lockdowns beschlossen, winden sich Kantone und Bund und erlassen lieber Pseudo-Massnahmen, welche wenig bringen und die Gastronomie langsam ausbluten lassen. Bei all dem geht vergessen, dass die Krise und all diese Massnahmen uns Gastro-Arbeiter*innen selbst stark betreffen. Die Lohneinbussen belasten viele von uns stark. Teile der Branche haben schon lange vorher unsere Rechte und unsere (psychische und körperliche) Gesundheit nur beachtet, wenn es gerade gepasst hat. Mit der existentiellen Bedrohung der Betriebe nimmt die Ausbeutung nur noch zu.

Unsere Forderungen

(zusätzlich zu den Forderungen des Gastro-Streiks)

  • Lohnersatz/Kurzarbeit zu 100% auf Löhne bis 4500.- CHF:

Wir haben seit März starke Lohneinbussen auf ohnehin geringe Löhne. Das Trinkgeld fehlt uns auch noch!

  • Übernahme der Arbeiter*innenanteile der Sozialabgaben bei Kurzarbeit

Denn sonst gehen nochmals über 6% vom Lohn weg. Zusätzlich werden die Anteile auf 100% hochgerechnet. Den Chef*innen wird ihr Anteil während Kurzarbeit bereits zurückbezahlt.

  • Ein Ende der Verträge auf Abruf (Nullstunden-Verträge).

Auch in dieser Krise hat sich gezeigt, dass solche Verträge nur negative Folgen für uns Arbeiter*innen haben. Viele warten immer noch auf ihnen zustehende Lohnteile

  • Eine klare Strategie zur Eindämmung der Pandemie

statt Symbolpolitik und Lobby-Arschwischerei. Dieser Mittelweg und das Massnahmen-Hickhack gefährden unsere Lebensgrundlagen stärker als harte Lockdowns.

  • Ein menschenwürdiger Umgang auf dem Arbeitslosenamt

Wer arbeitslos wird, braucht heute fast einen Doktortitel in Versicherungsrecht, um mit allen Vorschriften klar zu kommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 75% mehr Genoss*innen arbeitslos und werden so schnell keine neue Stelle mehr finden.

  • Unterstützung auch für Arbeiter*innen ohne Arbeitserlaubnis

(z.B. Sans-Papiers). Diese Menschen trifft die Krise unverschuldet am härtesten. Sie sind ein vergessener Teil der Gastronomie und fallen aus allen Unterstützungsmassnahmen.

Wir Gastro-Arbeiter*innen müssen nun gemeinsam handeln! Die bisherige Strategie der Regierung gefährdet das Überleben vieler Menschen und auch unserer Branche!


Organisiert euch im Betrieb und darüber hinaus. Die Lage ist ernst.


Freie Arbeiter*innen Union FAU Bern

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