Rund 1000 Personen an der "Power to the People" Demonstration

Rund 1000 Leute folgten dem Aufruf zur "Power to the People" Demonstration und haben ein lautstarkes Zeichen gegen die ausländerfeindliche Politik der Schweiz gesetzt. Die Freie Arbeiter_innen Union Bern hat den Aufruf zur Demonstration „Power to the People“ ebenfalls unterstützt und ruft alle solidarischen Menschen dazu auf, weiterhin antirassistisch aktiv zu bleiben. 

 

Nachfolgend der Aufruf der FAU Bern zur Demonstration:

Die Freie Arbeiter_innen Union Bern unterstützt den Aufruf zur Demonstration "Power to the People", um im Rahmen des diesjährigen Flüchtlingstages auf die unwürdigen Bedingungen unzähliger Menschen aufmerksam zu machen. Wir solidarisieren uns mit den Betroffenen und üben Kritik an der Praxis, welche Menschenverachtendes zur Selbstverständlichkeit macht.

Als Initiative für eine anarchosyndikalistische Basisgewerkschaft setzt sich die FAU Bern für die Bildung von Kollektiven ein, die selbstermächtigend und bedürfnisorientiert ihren Lebens-/Alltagsraum als Teil einer ganzen Gesellschaft organisieren. Im Bezug auf Rassismus und Ausgrenzung erscheint uns eine solche Kooperation an der Basis als ein geeignetes Mittel, um gegenseitige Vorurteile abzubauen. In der Schweiz werden Zugezogene, insbesondere Asylsuchende, jedoch systematisch aus weiten Teilen der Gesellschaft ausgegrenzt, was ein alltägliches Kennenlernen und selbstverständliches Solidarisieren erschwert.

Der Fokus der FAU Bern auf die Arbeit hat vor allem mit unserem Standpunkt zu tun, dass die Arbeitsteilung eine der grundlegendsten Fragen jeder Gesellschaft ist. In der kapitalistischen und nationalstaatlichen Wirtschaftsweise findet diese Arbeitsteilung einen stark rassistischen Ausdruck: Der Rassimus zeigt sich schon nur in den Lohnunterschieden und der ungleichen Wertschätzung der Arbeiten, welche tendenziell von migrantischen Arbeitskräften und denjenigen, welche eher von Schweizer_innen erbracht werden. Er zeigt sich aber auch in der willkürlichen Nicht-Anerkennung von den im Ausland erworbenen Ausbildungsdiplomen oder im generellen Ausschluss der Asylsuchenden vom Arbeitsmarkt. Die Zuschreibung eines tieferen Standes ist in der Asyl- und Ausländer_innengesetzgebung enthalten und wird von dieser tagtäglich reproduziert.

Ein kollektiver Kampf gegen diese Prozesse erweist sich jedoch als schwierig, da die Arbeiter_innen, die Arbeitslosen (oder die vom Arbeitsmarkt ausgeschlossenen) allesamt in einem Verhältnis potentieller Konkurrent_innen zueinander stehen. Dieser Umstand wird von Unternehmer_innen und Parteien ausgenutzt: Erstere profitieren von der günstigen ausländischen Arbeitskraft, drücken mit ihr die Löhne oder lagern die Produktion gar ganz aus – und streichen so satte Gewinne ein. Die Parteien machen Hetze, aber nicht gegen die wahren Profiteur_innen, sondern gegen die ausländischen Arbeiter_innen, welche bereit sind, unter schlechten Arbeitsbedingungen zu arbeiten – aber auch nur, um ihre Existenz zu sichern und nicht etwa weil ihre Arbeit weniger wert ist.

Dass gleichzeitig gegen diese Menschen gehetzt wird und ihnen die Schuld an tatsächlichen oder gefühlten Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen gegeben wird, ist ebenso zynisch wie menschenverachtend. Hier gilt es ausserdem darauf hinzuweisen, dass Landesgrenzen nicht für alle gleich geschlossen sind: Wer Geld einbringt, kann bleiben und geniesst Privilegien, wer keines hat, wird wirtschaftlich ausgenutzt und zum Prügelknaben nationalkonservativer Kreise.

Die FAU Bern unterstützt die Forderung nach gemeinsamem Widerstand gegen diese rassistische Wirtschaftsform und forderte alle solidarischen Menschen auf, gegen die Festung Europa und andere Grenzen in den Köpfen aktiv zu werden. Personen, welche auch in Zukunft dafür einstehen möchten, können gerne mit uns in Kontakt treten.

Mehr Informationen zur Demonstration sowie den offiziellen Aufruf findet ihr unter http://antira.org.

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