Revolutionäre 1. Mai Demonstration in Bern

Wie schon letztes Jahr gibt es auch 2019 wieder eine revolutionäre Demonstration in Bern.

Besammlung ist um 15.45 im Rosengarten.

Unten der Aufruf der Organisator*innen

 

 

Zurzeit ist einiges in Bewegung – weltweit, europaweit und auch in der Schweiz:

  • Ende Oktober 2018 entstand in Frankreich die sogenannte «Gelbwestenbewegung», welche seit ihrem Anfang fast jedes Wochenende ihren Widerstand auf die Strassen trägt. Ihre Forderungen und Aktionsformen sind divers; mithilfe von Strassenblockaden, Massendemonstrationen und militanten Aktionen konnten sie, von unten, die Mächtigen das Fürchten lehren.
  • Die Forderung nach mehr Umweltschutz entwickelte sich zu Beginn des Jahres zum weltweiten «Klimastreik». Dieser wurde und wird vor allem von Schüler*innen in ihren jeweiligen Städten organisiert und mit Demonstrationen sichtbar gemacht. Die Bewegung schaffte es innerhalb weniger Wochen, weltweit über hunderttausend Menschen zu mobilisieren und entfachte somit den Diskurs über Umweltzerstörung neu.
  • Vor knapp 30 Jahren wurde der erste und bislang letzte «Frauenstreik» in der Schweiz organisiert, um die in der Verfassung verankerte aber nie umgesetzte Gleichstellung der Geschlechter zu erzwingen. Nun wird seit einem Jahr ein neuer «Frauen*streik» organisiert und geplant, der am 14. Juni stattfinden wird. Dieser fordert die überfälligen Gleichstellung aller Geschlechter und setzt den nötigen Kampf für diskriminierungsfreies Zusammenleben fort.

Diese Kämpfe haben eines gemeinsam: Sie entstanden aus einer geteilten Unzufriedenheit mit dem Status quo. Sei es die französische Krankenpflegerin, die sich das Benzin nicht mehr leisten kann. Sei es der deutsche Gymnasiast, der sich um die Zukunft der Erde sorgt. Sei es die schweizer Informatikerin, die auch nach 100 Jahren Frauenkampf nicht gleichberechtigt ist. Sie alle sind wütend und kämpfen für eine bessere Zukunft. Dieser Kampf ist notwendiger denn je!
Denn unsere Lebensgrundlage, die Natur, wird zunehmend zerstört, die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich stetig weiter. Dies überrascht jedoch keineswegs, denn die kapitalistische Wirtschaft und ihre Produktionsweise funktionieren nach den Gesetzen des ewigen Wachstums, der Konkurrenz, des Eigentums und der Ausbeutung.
Konkret bedeutet dies: Überstunden, Stress, wenig bis kein Geld am Ende des Monats, psychische Belastung, Working Poor – die Liste ist lang – all das nur, um die Profitrate der Unternehmen zu steigern. Unsere Arbeit vermehrt das Kapital der Unternehmer*innen, das wiederum in unsere Ausbeutung investiert wird: Unsere Armut ist ihr Gewinn! Dass diese Produktionsweise auf Dauer nicht in Frieden und Freiheit für alle enden kann, ist logisch. Der verschwenderische Umgang mit dieser Erde, um durch ungebremstes Wachstum immer mehr Gewinn zu erreichen, ist nur für kurze Zeit und durch irreparable Umweltzerstörung möglich. Der ständige Wettstreit bei der Arbeit, der Wohnungssuche, dem Studium und in allen anderen erdenklichen Bereichen macht uns zu egoistischen, empathielosen und burnoutgefährdeten Konkurrent*innen. Das fördert patriarchale Unterdrückungsmuster und verwehrt uns ein solidarisches Zusammenleben.

Der 1. Mai ist und bleibt ein Kampftag. Deswegen setzen wir uns während der diesjährigen revolutionären 1. Mai Kampagne mit aktuellen Kämpfen auseinander. Wir wollen uns über sie informieren, sie verstehen, aus ihnen lernen und versuchen, sie mitenander zu verbinden. Nur unsere gemeinsame Solidarität, die sich gegen die Interessen der Nation und des Kapitals stellt, kann dieser Unterdrückung ein Ende bereiten.

Es liegt in unseren Händen, etwas zu ändern!

 

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